Von der Armut

Das Ich

Von der Armut

wie stein verstummt
millionen fratzen starren
heut ist mitleid
das futter unsrer eitelkeit
nackt verkohlt
der heil`ge pflug
broeckeln eurer hoelzern tuerme
stein um stein

in blutgen schlachten
spenden kinder trost
an allen mauern stehn
die erschossnen wieder auf
kann es seelen geben
die am grauen sich erfreu`n
wenn aus greisen haenden
giftge samen fallen

das blut der schwachen
den siegern eingeimpft
von lumpen aufgewischt
es rostig schmeckt
muetter stuerzen suchend
graeber ihrer kinder
gesichter verstuemmelt
von kraehen hinterlassen

kriege werden nie
gewalt vernichten
und ehrlichkeit von kot und stroh
wie faulend gelbe maden
es stirbt ein kind
unter marmorsaeulen
auf diesem boden sollen
hellerleuchtet neue staedte stehen

schuld recht
kein guter wille hilt uns mehr
uns retten nur noch wunder

volk sucht
unsre mutter erde haengt
am letzten zuckend nerv

unerbittlich straeubt sich meine seele
weil auch ich gemordet hab
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