Still beginnt's im Hain zu thauen;
Ruhig webt der Dämm'rung Grauen
Durch die Gluth
Sanfter Fluth,
Durch das Grün umbüschter Auen,
So die trunk'nen Blicke schauen.
Sieh'! der Raben Nachtgefieder
Rauscht auf ferne Eichen nieder. -
Balsamduft
Haucht die Luft;
Philomelens Zauberlieder
Hallet zart die Echo wieder.
Horch! des Abendglöckleins Töne
Mahnen ernst der Erde Söhne,
Daß ihr Herz
Himmelwärts,
Sinnend ob der Heimath Schöne,
Sich des Erdentands entwöhne.
Durch der hohen Wolken Riegel
Funkeln tausend Himmelssiegel,
Luna's Bild
Streuet mild
In der Fluthen klarem Spiegel
Schimmernd Gold auf Flur und Hügel.
Von des Vollmonds Wiederscheine
Blitzet das bemooste kleine
Kirchendach.
Aber ach!
Ringsum decken Leichensteine
Der Entschlummerten Gebein.
Ruht, o Traute! von den Wehen,
Bis beym großen Auferstehen
Aus der Nacht
Gottes Macht
Einst uns ruft, in seiner Höhen
Ew'ge Wonnen einzugehen.